Flaschengarten anlegen: So verschönerst du dein Zuhause durch Gärtnern im Glas

Bei einem Flaschengarten, auch Mini-Garten, Florarium oder Flaschen-Biotop genannt, bzw. einem Garten im Glas, handelt es sich um einen großen, dekorativen Glasbehälter, indem du Pflanzen, z.B. exotische Gewächse, anpflanzen kannst.

Für diese moderne Art des Gärtnerns benötigst du weder einen Garten noch einen Balkon. Zwar kannst du einen Mini-Garten kaufen, aber selber machen macht dabei viel mehr Freude!

Vorteile eines Flaschengartens bzw. dem Gärtnern im Glas

Geschlossene Flaschengärten werden auch „Hermetosphäre“ genannt.

Geschlossene Flaschengärten sind kleine abgeschlossene Mini-Ökosysteme, die auch „Hermetosphäre“ genannt werden. Du kannst aber auch einen Flaschengarten mit Öffnung anlegen, in dem du wiederum andere Kulturen wachsen lassen kannst. Folgende Vorteile bringt dir ein Flaschengarten:

• In einem geschlossenen Flaschengarten entsteht ein Kreislauf, der die Pflanzen mit allen nötigen Nährstoffen versorgt. Dadurch ist der Pflegeaufwand äußerst gering.
• Ist der Flaschengarten erst einmal angelegt, hält er sich über einen sehr langen Zeitraum hinweg.
• Du benötigst weder einen Garten noch einen Balkon oder eine Terrasse.
• Im Haus nimmt der Flaschengarten nur wenig Platz in Anspruch.
• Der Aufbau eines Flaschengartens ist recht einfach, weswegen er sich auch gut für noch unerfahrene Hobbygärtner eignet.
• Flaschengärten können nach eigenem Belieben gestaltet werden und sind äußerst dekorativ.

Wie funktioniert ein geschlossener Flaschengarten?

Bevor der Glasbehälter des Flaschengartens geschlossen wird, gießt du die Pflanzen ein wenig an. Durch das Verschließen und die Platzierung an einem hellen Standort entsteht dann ein „natürlicher Kreislauf“ bzw. ein kleines Ökosystem.

1. Nachdem die Pflanzen das Wasser aufgenommen haben, geben sie es allmählich in Form von Wasserdampf wieder ab. Dadurch beschlägt das Glas.
2. Aus dem Dampf entsteht Kondenswasser, das entlang des Glases wieder in den Boden fließt.
3. Das neu entstandene Wasser können die Pflanzen wieder aufnehmen.
4. Die Pflanzen nehmen Kohlenstoffdioxid aus der Luft auf und verarbeiten es mit Hilfe des Lichts zu Sauerstoff. Dieser Prozess nennt sich Photosynthese.
5. Der Sauerstoff wird wieder an die Luft abgegeben.
6. In der Nacht nehmen die Pflanzen wiederum Sauerstoff auf, um zu überleben und geben Kohlendioxid ab.

Durch diese Prozesse funktioniert das abgeschlossene Ökosystem hervorragend und dein Flaschengarten versorgt sich von selbst.

Wie funktioniert ein offener Flaschengarten?

Auch ein offener Flaschengarten sieht wunderschön aus. Das Anlegen ist etwas leichter und daher eher für Anfänger geeignet. Dafür entsteht bei einem offenen Gefäß kein unabhängiges Ökosystem, so dass ein wenig Pflege und Gießen nötig bleibt.

Durch den offenen Glasbehälter entweicht Feuchtigkeit. Deshalb eignen sich für diese Form des Flaschengartens für Pflanzen, die ein trockenes Klima bevorzugen wie z.B. Kakteen und Sukkulenten.

Flaschengarten kaufen? Flaschengarten selber machen ist angesagt!

Diese Utensilien benötigst du für einen Flachengarten

Offene Flaschengärten sind geeignet für kleine, unkomplizierte Zimmerpflanzen.

Bei der Gestaltung deines Flaschengartens sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Ein paar Utensilien werden jedoch für jeden Flaschengarten benötigt.

Für einen geschlossenen Flaschengarten benötigst du:

• ein luftdicht verschließbares Glasgefäß, wie zum Beispiel ein Bonbon- oder Einmachglas, eine bauchige Glasflasche mit breiterem Hals oder eine Vase mit einem zur Öffnung passendem Verschluss z.B. Korken, o.ä.. Gefäße mit Drehverschluss sind weniger geeignet als Gefäße mit Korken.
• Blähbeton, Kies, Steine oder anderes Granulat als Drainage
• Flaschengarten-Pflanzen, die geeignet sind für einen geschlossenen Flaschengarten: exotische Pflanzen, die sich für das warme und feuchte Klima eignen, wie z.B. Fleischfressende Pflanzen (Karnivoren), Moose (Sphagnum sp.), Mosaikpflanzen (Fittonien)
• nach Belieben Dekoration wie bunte Steine, Muscheln o.ä. Wichtig: Die Materialien sollten aus dem Bastelbedarf stammen. Wenn du sie in der Natur gesammelt hat, muss du sie sehr gut reinigen, damit keine Keime im Flaschengarten „eingeschleppt“ werden.

Für einen Flaschengarten mit Öffnung benötigst du

• ein zu einer Seite geöffnetes Gefäß wie Einmachgläser ohne Deckel, Glasschalen, viereckige Terrarien, Glaskugeln mit Öffnung, o.ä.
• Blähton und passend zu den gewünschten Pflanzen gewählte Erde, z.B. Kakteen- oder Sukkulentenerde
• Flaschengarten-Pflanzen, die geeignet sind für einen offenen Flaschengarten: kleine, unkomplizierte Zimmerpflanzen wie Sukkulenten (z.B. Echerverien, Geldbaum, Schnapsnase, Lithops), Kakteen (z.B. Mammillaria, Wolfsmilchgewächse, Tillandsien) oder kleine, wärmeliebende Zimmerpflanzen wie Kaladien
• nach Belieben Dekoration wie bunte Steine, Muscheln o.ä.

Flaschengarten-Anleitung: Schritt für Schritt einen Flaschengarten anlegen

Ein Flaschengarten lässt sich in wenigen Schritten anlegen.

1. Reinige dein Glasgefäß zunächst gründlich mit sehr heißem Wasser und trockne es gut ab. Dadurch werden eventuell vorhandene Krankheitserreger abgetötet.
2. Fülle, egal ob du einen offenen oder einen geschlossenen Garten anlegen willst, den Blähbeton/die Gesteinsschichten ein. Insgesamt sollte die Bodenschicht einige Finger breit sein. Je nach Form deines Glasgefäßes kann das Befüllen manchmal ein wenig kompliziert sein. Um dir diese Arbeit zu erleichtern, nimmst du am besten einen Trichter zur Hilfe.
3. Bei einem offnen Garten wird nun auf der Blähtonschicht etwas von der Spezialerde verteilt.
4. Nimm die Pflanzen aus ihren bisherigen Behältnissen und entferne so viel Erde wie möglich. Achte darauf, dass du die feinen Wurzeln der Pflanzen nicht beschädigst.
5. Setze die Pflanzen in dein Glas und fülle noch etwas Gestein beziehungsweise Erde nach. Bei einem Flaschengarten gilt: weniger ist mehr. Deshalb solltest du die Pflanzen nicht zu eng setzen. So haben sie auch noch etwas Platz zum Wachsen.
6. Wenn du Moos in deinen Flaschengarten setzen möchtest, legst du dieses einfach auf die oberste Schicht des Bodens.
7. Falls du deinen kleinen Garten noch mit etwas Dekoration verzieren möchtest, ist jetzt der passende Zeitpunkt gekommen. Wenn die Öffnung sehr schmal ist, können asiatische Essstäbchen dabei helfen, die Dekoartikel an der richtigen Stelle zu platzieren.
8. Nun gießt du den Flaschengarten etwas an. Bei geschlossenen Flaschengärten eignet sich eine Sprayflasche gut, sodass nicht zu viel Wasser ins Glas gerät. Egal ob offen oder geschlossen: Es sollte sich kein Wasser am Boden des Gefäßes absetzen.
9. Bei einem geschlossenen Flaschengarten wird dieser jetzt verschlossen.
10. Platziere deinen Flaschengarten (egal ob offen oder geschossen) an einem hellen Ort. Auf direkte Sonneneinstrahlung sollte verzichtet werden, da sonst die Gefahr besteht, dass das Glas überhitzt, auch bei offenen Gefäßen.
11. Fertig ist dein Flaschengarten! Bei einem geschlossenen Garten, musst du nichts weiter mehr tun, außer hin und wieder mal zu kontrollieren, ob der Kreislauf auch richtig funktioniert. Wenn dein Glas dauerhaft beschlagen ist, dann befindet sich zu viel Wasser im Glas. Um dagegen vorzugehen öffnest du das Gefäß einfach für einige Zeit. Sollte dein Glas hingegen gar nicht beschlagen, fehlt es an Feuchtigkeit. In diesem Fall öffnest du das Glas, füllst ein wenig Wasser nach und verschließt es dann direkt wieder. Ein offener Flaschengarten wir nicht angegossen und für eine Woche erst einmal nicht bewässert. Ab Woche zwei kannst du den Garten mäßig gießen.