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So nutzt du „gute Nachbarschaft“ im Beet

Mischkultur anlegen

Mit dem Prinzip der Mischkultur Gemüse erfolgreich anbauen: So geht‘s!

Im heimischen Gemüsegarten ist der Anbau als Mischkultur sehr zu empfehlen. In einer Mischkultur werden verschiedene Pflanzenarten so miteinander kombiniert, dass sie sich gegenseitig positiv beeinflussen. So wirken sich z.B. auch bestimmte Zierpflanzen und Kräuter positiv auf dein Gemüsebeet aus.

Mischkulturen haben viele Vorteile

  1.  Krankheiten und Schädlingen wird auf natürliche Weise vorgebeugt.
  2. Das Pflanzenwachstum und somit auch die Ernte werden gefördert.
  3. Nützlinge werden angelockt.
  4. Eine zu einseitige Bodenbeanspruchung wird vermieden, somit bleibt der Boden bleibt länger fruchtbar. Außerdem verbessert sich dank der vielfältigen Bepflanzung das Bodenleben.
  5. Die Fläche wird optimal und vielseitig genutzt.

Damit sich diese positiven Effekte auch zeigen, ist es wichtig, die richtigen Pflanzenpartner zu kombinieren. Denn während manche Pflanzen eine Symbiose eingehen, von der beide profitieren, gibt es auch Kombinationen, die das Gegenteil bewirken. Wie du erfolgreich eine Mischkultur für dein Gemüsebeet planst und was du beachten solltest, erfährst du hier.

 

Die fünf Grundregeln für die Mischkultur in deinem Gemüsebeet

So legst du eine Mischkultur an

Ein Pflanzplan erleichtert die Planung und hilft dir, den Überblick zu behalten. Das ist vor allem auch für die Folgejahre wichtig, wenn es erneut an den Gemüsebeet-Anbauplan geht. Für den Einstieg in den Mischkultur-Plan sind folgende Faustregeln hilfreich:

  1. Kombiniere keine Gemüsearten aus derselben Pflanzenfamilie: Dieser Grundsatz gilt zum Beispiel für Tomaten und Kartoffeln, die beide zu den Nachtschattengewächsen zählen. Möhren und Pastinaken beispielsweise sind Doldenblütler.
  2. Beachte den Wuchs der Pflanzen: Hochwüchsige Pflanzen wie z.B. Tomaten können mit Arten kombiniert werden, die einen niedrigen Wuchs haben wie z.B. Kohl. Dabei ist wichtig, dass die niedrig wachsenden Pflanzen gut mit den gegebenen Bedingungen, wie Halbschatten, auskommen. Sonnenliebende Pflanzen dürfen nicht in den Schatten von hochwüchsigen Pflanzen gesetzt werden.
  3. Kombiniere Flachwurzler mit Tiefwurzlern: So kommen sich die Wurzeln der Pflanzen nicht in die Quere.
  4. Lass zwischen Pflanzen, die einander nicht leiden können, ausreichend Platz: Zwischen Tomaten und Kartoffeln beispielsweise sollten entweder mehrere Reihen liegen oder du verteilst sie direkt auf zwei Beete.
  5. Beachte den Nährstoffbedarf: Auch bei der Mischkultur solltest du auf die Fruchtfolge und eine passende Anordnung der Stark-, Mittel- und Schwachzehrer achten.

Mischkultur schützt effektiv vor Krankheiten und Schädlingen

Das Prinzip der Mischkultur hat sich der Mensch aus der Natur, in der unterschiedliche Pflanzen nebeneinander wachsen, abgeschaut. Die Mischkultur erfüllt einen wichtigen Zweck: Sie beugt Krankheiten und Schädlingen effektiv vor. In einer gut durchdachten Mischkultur stehen die Pflanzen aufgrund unterschiedlicher Nährstoffbedarfe nicht in Konkurrenz um Ressourcen. Viele Pflanzen können mit den Duftstoffen, die sie selbst abgeben, umliegende Pflanzen vor Schädlingen schützen.

Beispiel

  • Der Geruch der Zwiebel vertreibt lästige Möhrenfliegen und schützt die Möhren.

Auch zur Prävention von Pflanzenkrankheiten wird eine Mischkultur eingesetzt.

Beispiele

  • Rosen bekommen mit Schnittlauch als Beetnachbarn seltener einen Pilzbefall.
  • Basilikum kann Gurken und Tomaten vor Echtem Mehltaupilz schützen.
  • Ebenfalls bekannt für ihre Wirkung sind Tagetes: Tagetes schützt beispielsweise Erdbeeren und Tomaten vor Schädlingen wie der Weißen Fliege. Auch der Nematodenbefall, der zu geringeren Erträgen führt, wird verringert.

Deine Mischkulturtabelle: Auf gute Nachbarschaft

Bei der Mischkultur kommt alles auf die Beetpartner an. Welche Gemüsepflanzen gute bzw. schlechte Beetpartner abgeben, kannst du in der folgenden Mischkulturtabelle ablesen. Die günstigen und ungünstigen Kombinationen sind nicht in Stein gemeißelt. Manche Kombinationen führen bei Experten zu kontroversen Diskussionen. Dennoch gibt dir die abgebildete Mischkultur-Gemüsetabelle einen guten Überblick über die günstigen (grün), ungünstigen (rot) und neutralen (weiß) Kombinationen.

Das perfekte Beet gibt es nicht

Die Mischkulturtabelle hilft dir bei der Planung deiner Beete. Nicht immer können die perfekten Paare gefunden werden. Solange du die ungünstigen Kombinationen vermeidest, ist das aber unproblematisch.

Tabelle Mischkultur

grün = günstige Kombination / rot = ungünstige Kombination / weiß = neutrale Kombination

Basilikum, Tagetes und Kapuzinerkresse ergänzen die Mischkultur

Bei der Mischkultur werden nicht nur Gemüsearten miteinander kombiniert. Auch Kräuter und Zierpflanzen dürfen nicht fehlen.

Blumen, die gut für Mischkulturen geeignet sind:

  • Tagetes
  • Ringelblume
  • Kapuzinerkresse
  • Sonnenblume

Sie locken Bienen an, vertreiben lästige Schädlinge und sehen schön aus.

Kräuter, die gut für Mischkulturen geeignet sind:

  • Basilikum und Tomaten
  • Dill, Borretsch und Gurken
  • Bohnenkraut und Bohnen
  • Schnittlauch und Erdbeeren

Aber auch andere Kräuter, die du gern in deiner Küche verwendest, sind eine schöne Ergänzung im Gemüsebeet, da die Kombinationen mit Kräuterpflanzen selten ungünstig sind.

Ein unschlagbares Team: Die besten Kombinationen für deine Mischkultur

Gute Beetpartner

Die Planung eines Gemüsebeets ist vor allem am Anfang viel Aufwand. Um dir den Einstieg zu erleichtern, möchten wir dir ein paar Traumpaare vorstellen, die sich bewährt haben.

Ideale Beetpartner für deine Mischkultur

  1. Knoblauch und Erdbeeren
  2. Zucker- oder Markerbsen und Kopfsalat
  3. Mangold und Ringelblumen
  4. Zucchini und Kapuzinerkresse
  5. Sellerie und Kohlrabi
  6. Lauch und Möhren
  7. Gurken und Borretsch
  8. Bohnen und Mais

So erstellst du dir deinen eigenen Mischkultur-Pflanzplan

Für den Ernteerfolg will die Mischkultur im Garten gut geplant sein. Mit dem Kombinieren von geeigneten Beetpartnern, ist diese Planung leider noch nicht abgeschlossen. Im nächsten Schritt geht es um die Erstellung eines Pflanzplans. Denn auch bei der Mischkultur muss auf die Fruchtfolge und den Nährstoffbedarfe der Pflanzen geachtet werden.

Das Prinzip der Fruchtfolge zu befolgen, bedeutet jährlich die Anordnung der Pflanzen in den Beeten zu rotieren. So verhinderst du, dass derselbe Boden über mehrere Jahre von Pflanzen mit sehr hohem Nährstoffbedarf, den Starkzehrern, beansprucht wird. Viele hilfreiche Informationen zum Thema Fruchtfolge, Nährstoffbedarf und Gemüsebeet-Anbauplan haben wir hier für dich zusammengestellt.

Wie du in deinem Pflanzplan Fruchtfolge und Mischkultur miteinander vereinbarst, das erklären wir dir jetzt Schritt für Schritt.

Schritt für Schritt zu deinem Mischkultur-Pflanzplan

Los geht’s! Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung kannst du dir einen Mischkultur-Pflanzplan zusammenstellen, der deinen Wünschen und Geschmack entspricht.

Schritt 1: Lege dir eine Tabelle an

Diese Tabelle sollte wie folgt in fünf Spalten unterteilt sein:

Kombination Nährstoffbedarf Beet Aussaatzeitpunkt Platzbedarf

Schritt 2: Wähle die Gemüsesorten, die du anbauen möchtest.

Überlege dir, welches Gemüse du anbauen möchtest und welche Pflanzen gut zu diesen Gemüsearten passen. Dafür kannst du in der Mischkulturtabelle nachschauen oder die vorgestellten Traumpaare wählen. Notiere dir deine ausgewählten Kombinationen in der Spalte ganz links.

Schritt 3: Ergänze den Nährstoffbedarf in der Tabelle.

Notiere den Nährstoffbedarf der Pflanzen in der zweiten Spalte. Einen Überblick über die Gruppen der Stark-, Mittel- und Schwachzehrer und die zugehörigen Gemüsepflanzen findest du hier.

Schritt 4: Finge ungünstige Kombinationen und schließe sie aus.

Überprüfe, ob in deinen drei Nährstoffgruppen Kombinationen aufeinandertreffen, die sich nicht miteinander vertragen. Ein Beispiel: Du hast dich für den Anbau von Bohnen + Bohnenkraut (Kombination 1) und Erbsen + Kopfsalat (Kombination 2) entschieden. Alle vier gehören zu den Schwachzehrern und würden sich eigentlich ein Beet teilen. Aber Bohnen und Erbsen sind schlechte Beetnachbarn und sollten nicht nebeneinander und am besten auch nicht im selben Beet wachsen.

Schritt 5: Ordne die Paaren gemäß ihres Nährstoffbedarf den Beeten zu.

Nachdem du die ungünstigen Kombinationen herausgefiltert hast, ordnest du die ausgewählten Pflanzpartner deinen Beete zu. Deine gesamte Anbaufläche solltest du in 4 Bereiche einteilen. Bereich eins bis drei für die Stark-, Mittel- und Schwachzehrer und Bereich vier für die Gründüngung.

Schritt 6: Ergänze die Aussaatzeitpunkte und den Platzbedarf.

Es erleichtert die Planung ungemein, wenn du alle relevanten Informationen in einer einzigen Tabelle festhältst. Dazu gehören auch Aussaatzeitpunkt und Platzbedarf. Letzterer ist auch für die Menge des Saatguts relevant.

So könnte dein fertiger Mischkultur-Plan aussehen:

  Beet 1 – Starkzehrer Beet 2 – Mittelzehrer Beet 3 – Schwachzehrer Beet 4 – Gründüngung
Reihe 1 Basilikum Möhren Erbsen Phacelia
Reihe 2 Tomaten Lauch Kopfsalat  
Reihe 3 Kohl Möhren Erdbeeren  
Reihe 4 Tomaten Radieschen Schnittlauch  
  Hauptkultur Hauptkultur Hauptkultur  

Dieser Mischkultur-Plan ist nur ein Beispiel, um dir eine Vorstellung zu geben. Für die optimale Ausnutzung der gesamten Anbaufläche, kannst du die Hauptkulturen noch mit Vor- oder Nachkulturen ergänzen. Dafür bieten sich Gemüsepflanzen mit kurzen Anbauzeiten an, wie z.B. Pflücksalate, Radieschen oder auch späte bzw. sehr frühe Sorten, die niedrigere Temperaturen aushalten, wie z.B. Feldsalat. Mit jedem Gartenjahr wird dir das Erstellen von einem Mischkultur-Plan leichter fallen. Am Anfang hilft es, sich nicht zu viel vorzunehmen.

Mehr Geschmack dank der Mischkultur: Tomaten und ihre passenden Beetnachbarn

Mischkultur bei Tomaten

Tomaten dürfen in keinem Gemüsegarten fehlen. Aus dem eigenen Garten schmecken sie einfach viel besser. Außerdem sind Tomatenpflanzen recht angenehme Nachbarn für Pflanzen mit geringem Nährstoffbedarf.

Für die Tomate gibt es mehrere passende Mischkultur-Partner

  1. Tomate und Basilikum: Passen zusammen mit Mozzarella in jede Küchen von Liebhabern des italienischen Essens.
  2. Tomaten und Kohl: Hier profitiert vor allem der Kohl, da die Tomatenpflanze Kohlweißlinge fernhält.
  3. Tomaten und Salate: Tomatenpflanzen benötigen viel Platz im Beet. Kopf- und Pflücksalate wachsen aber auch im Schatten unter der Tomatenpflanze und garantieren somit optimale Flächennutzung.
  4. Tomaten und Zwiebelgewächse: Knoblauch, Lauch und Zwiebeln brauchen, wie die Tomate auch, viel Sonne und passen daher gut zusammen. Außerdem vertreiben die Zwiebelgewächse Schädlinge wie die Weiße Fliege und Wühlmäuse ab.
  5. Tomaten und Ringelblumen: Die Ringelblume wächst niedrig und hält schädliche Nematodenarten ab.

Neben den vielen günstigen Kombinationen gibt es auch ein paar schlechte Beetpartner, die du nicht neben deine Tomatenpflanzen setzen solltest:

  1. Tomaten und Kartoffeln: Die Kartoffel ist quasi der Erzfeind der Tomate und sollte auf keinen Fall mit ins Beet gesetzt werden.
  2. Tomaten und Erbsen: Beide haben einen ähnlichen Platzbedarf und schaden sich durch die jeweiligen Wurzelausscheidungen.
  3. Tomaten und Fenchel
  4. Tomate und Gurke: Die Standortbedingungen sind unterschiedlich und zudem sind Gurken häufig sehr anfällig für Mehltau.

Das Mischkultur-Hochbeet: Viele Pflanzen auf kleiner Fläche

Mischkultur im Hochbeet anlegen

Gerade bei der kleinen Anbaufläche eines Hochbeetes ist eine Mischkultur sinnvoll.

Besonders wegen der begrenzten Fläche ist eine Mischkultur ideal für ein Hochbeet. Alles, was du bisher über die Planung einer Mischkultur erfahren hast, kannst du auch bei deinem Hochbeet anwenden. Sprich: Auch im Hochbeet solltest du eine durchdachte Fruchtfolge haben und dich bei der Kombination der Gemüsearten an der Mischkulturtabelle orientieren.

Da bei der Mischkultur hoch- und niedrig wachsende Pflanzen kombiniert werden, kann die Anbaufläche optimal genutzt werden, was im Hochbeet ein entscheidender Pluspunkt ist. Hier findest du ein paar zusätzliche Tipp für dein Mischkultur-Hochbeet:

Tipp für dein Mischkultur-Hochbeet

  1. Pflanze hochwachsende Gemüsearten bzw. Kräuter in die Beetmitte oder an nur eine der Seiten, am besten die sonnenabgewandteste. Es ist wichtig, dass sie nicht alles beschatten und du gut an alle übrigen Pflanzen herankommst.
  2. Setze rankendes Gemüse, wie z.B. Gurken, an den Beetrand, sodass die Pflanze über das Beet hinaus ranken kann und nicht alle anderen Gemüsepflanzen im Hochbeet bedeckt.
  3. Setze schnellwachsendes Gemüse, das du fortlaufend ernten kannst (u.a. Salat, Radieschen), an den Rand des Hochbeets, damit du nicht über andere Pflanzen hinweggreifen musst.

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