Gemüsegarten-Anbauplan für Einsteiger: So gelingt dein Gemüseanbau

Unabhängig davon, wie groß die Fläche deines Gemüsegartens ist, solltest du dir genau überlegen, welche Gemüsearten du wo und wann anbauen möchtest. Wer beim Gemüseanbauen nach Plan vorgeht, kann sicher sein, dass sich die Arbeit rentiert und mit viel Gemüse belohnt wird.

An dieser Stelle kommt der Gemüsegarten-Anbauplan ins Spiel, der die Anordnung der Gemüsearten in deinen Beeten festlegt und dir hilft, den Überblick zu behalten.

Zugegeben, den allerersten Anbauplan zu erstellen ist eine kleine Herausforderung und die vielen Regeln und Hinweise wirken erstmal überfordernd. Aber keine Sorge – in diesem Artikel erfährst du alles, was du über die Gemüsebeet-Planung wissen musst. Es wird erklärt, worauf es bei einem Anbauplan deines Gemüsebeets ankommt, was eine Mischkultur ist und wie du in wenigen Schritten deinen individuellen Anbauplan erstellen kannst!

Das gehört in deinen Gemüsebeet-Anbauplan

• Welche Gemüsesorten sollen in deinen Beeten wachsen?
• Welche Gemüsearten sollen miteinander kombiniert werden?
• Wann soll ausgesät bzw. gepflanzt werden?
• Wie viel Platz muss eingeplant werden bei der Aussaat bzw. beim Auspflanzen?
• Wieviel Saatgut muss vorhanden sein?

Anbauplan Gemüse: Gemüsegarten mit System für maximalen Ertrag

Ein guter Anbauplan-Gemüsebeet für das ist die Grundlage für einen über mehrere Jahre hinweg ertragreichen Gemüsegarten. Die Größe oder Anzahl deiner Beete ist dabei nicht entscheidend. Auch bei einer verhältnismäßig kleinen Fläche ist ein Anbauplan sehr sinnvoll. Zum ersten Mal einen Plan zu erstellen ist ein wenig aufwändig, da es vieles zu beachten gibt. Ist der Plan aber erst einmal erstellt, wird es in den Folgejahren leichter.

5 Grundregeln für deinen Gemüsebeet-Plan

Mit Hilfe dieser 5 Regeln erstellst du einen Pflanzplan wie ein Profi!

1. Keine Wiederholung: Dieselbe Gemüseart sollte nicht auf dasselbe Beet wie im Vorjahr gepflanzt werden. Jedes Jahr sollte also ein Wechsel stattfinden. Das heißt z.B., dass wenn du in einem Beet im letzten Jahr Karotten angebaut hast, sollten Karotten in diesem Jahr nicht erneut in diesem Beet ausgesät werden, sondern in ein anderes Beet wandern.
2. Wechsel mit System: Bei der Fruchtfolge werden die einzelnen Gemüse systematisch rotiert. Sie lassen sich nämlich nach ihrem Nährstoffbedarf in Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer unterteilen. Wie der Name vermuten lässt, entziehen Starkzehrer dem Boden mehr Nährstoffe als die Schwachzehrer. Damit ein Beet gleichmäßig genutzt wird und sich auch wieder regenerieren kann, kannst du folgende Reihenfolge anwenden:
   1. Im ersten Jahr werden Starkzehrer angebaut.
   2. Im zweiten Jahr werden Mittelzehrer angebaut.
   3. Im dritten Jahr werden Schwachzehrer angebaut.
   4. Im vierten Jahr steht eine Gründüngung an.
3. Gemüsearten richtig kombinieren: Es gibt Gemüsearten, die einander positiv beeinflussen und gute „Beet-Partner“ abgeben. Ebenso gibt es Kombinationen, die das Gegenteil bewirken. Beim Planen einer Mischkultur ist es also wichtig, darauf zu achten, welche Pflanzen zueinander passen. Als Faustregel kannst du dir merken: Gemüsearten, die einer Pflanzenfamilie angehören, also z.B. Tomaten und Auberginen, die beide zu den Nachtschattengewächsen zählen, vertragen sich untereinander nicht.
4. Kulturzeiten beachten und die Beetfläche optimal nutzen: Je nach Gemüseart unterscheiden sich die Kulturzeiten, also die Zeitspanne zwischen Aussaat und Ernte. In diesem Zusammenhang wird von Hauptkulturen und Vor- bzw. Nachkulturen gesprochen. Die Hauptkultur ist die Gemüseart, die das Beet am längsten beansprucht, wie z.B. Tomaten. Mit einer Hauptkultur kann eine Vor- oder Nachkultur kombiniert werden, bspw. Spinat. So kannst du deutlich mehr ernten.
5. Alles aufschreiben: Es ist sehr hilfreich, den Gemüsebeet-Anbauplan schriftlich zu fixieren. So behältst du den Überblick und weißt im Frühjahr genau, welches Gemüse zu welchem Zeitpunkt an welche Stelle ausgesät bzw. -gepflanzt wird. Außerdem solltest du dir die genauen Sortennamen notieren, also welche Gemüsesorten du gesät hast. Mittlerweile gibt es unzählige Züchtungen und wenn du mit einer Sorte zufrieden bist, möchtest du diese vielleicht im nächsten Jahr wieder anbauen.

Schritt für Schritt deinen Gemüsebeet-Pflanzplan erstellen

Nachdem du die Grundregeln für den Gemüse-Anbauplan verinnerlicht hast, machen wir uns jetzt Schritt für Schritt an die konkrete Planung deines Anbauplans.

Schritt 1: Gemüsearten auswählen

Mach dir zu Beginn eine Liste mit den Gemüsearten, die du anbauen möchtest. Es geht jetzt noch nicht um gute oder schlechte Beet-Partner, sondern um deine kulinarischen Vorlieben.

Schritt 2: Gemüsearten nach Nährstoffbedarf in Gruppen unterteilen

Die von dir gewählten Gemüsearten gruppierst du nun nach ihrem Nährstoffbedarf und ordnest sie den Stark-, Mittel- oder Schwachzehrern zu.

Falls du jetzt feststellst, dass du dir z.B. hauptsächlich Starkzehrer ausgesucht hast, sollest du die Liste nochmal anpassen, sodass deine Liste bestenfalls Gemüsearten aus allen drei Gruppen beinhaltet.

Schritt 3: Kulturzeiten und Platzbedarf notieren.

Schreibe dir zu allen Gemüsearten auf deiner Liste die jeweiligen Aussaat- und Erntetermine auf. Notiere außerdem, wie viel Platz die einzelnen Gemüsearten benötigen.

Schritt 4: Die Haupt- und Nachkulturen festlegen.

Um das Maximum an Gemüseertrag aus deinem Garten herauszuholen, sollte die Pflanzzeit effektiv genutzt werden. Es gibt Gemüsearten mit einer langen Anbauzeit. Dies sind die Hauptkulturen, die das Beet mehrere Wochen belegen. Des Weiteren gibt es Gemüsearten mit kurzer Anbauzeit, die Vor- und Nachkulturen. Du kannst bei günstiger Kombination zwei Gemüsearten auf einem Beet hintereinander anpflanzen und so mehr ernten. Markiere dir in deiner Liste also diejenigen Gemüsearten, die als Hauptkultur gepflanzt werden und die, die zu den Vor- bzw. Nachkulturen gehören.

Gemüsebeet-Anbauplan erstellen in wenigen Schritten – einfach und schnell zur Gemüsebeet-Planung

Damit du dir eine bessere Vorstellung von so einer Liste machen kannst, haben wir dir hier ein Beispiel zusammengestellt.

Du kannst mit der Liste entweder 3 Gemüsebeete bewirtschaften oder ein Gemüsebeet in 3 Zonen aufteilen.

Die Liste berücksichtigt den Nährstoffbedarf, die Pflanzzeiten und den Platzbedarf. Die Vor- bzw. Nachkulturen sind hellblau markiert, die Hauptkulturen dunkelblau.

Schritt 5: Die Gemüsearten den einzelnen Beeten/Zonen zuteilen.

Mache dir eine Skizze von deinem Gemüsegarten, in der du deine Beete bzw. dein Beet einzeichnest. Jetzt legst du fest, in welches der Beete jeweils die Stark-, die Mittel- und die Schwachzehrer gesetzt werden sollen.

Wenn du einen kleinen Gemüsegarten hast, der sich nicht in einzelne Beete pro Gruppe unterteilen lässt, ist das kein Hindernis. Dann unterteilst du deine vorhandene Fläche einfach in drei Teile, sodass du auch hier rotieren kannst.

Jetzt ordnest du deine ausgewählten Gemüsearten den einzelnen Beeten/Zonen zu.

Schritt 6: Anbauplan Mischkultur: Die richtigen Partner finden

Nachdem du die Gemüsesorten den einzelnen Beeten zugeteilt hast, geht es jetzt noch darum, gute Partner zu finden und vor allem zu vermeiden, dass du zwei Gemüsearten nebeneinander pflanzt, die sich absolut nicht vertragen.

Glücklicherweise ist die Mehrzahl der Kombinationen günstig oder neutral, lediglich ein paar Kombinationen wie z.B. Tomaten und Kartoffeln sind ungünstig. Ob die von dir gewählten Gemüsesorten sich miteinander vertragen, kannst du in Mischkultur-Tabellen ablesen. Hier findest du übrigens weitere Informationen zur Mischkultur: Mischkultur anlegen

Gemüse-Anbauplan: Beispiel für deinen Gemüsegarten

Übung macht den Meister! Im 1. Jahr fällt die Erstellung schwer – doch mit mehr Erfahrung, plant es sich immer leichter.

Hast du alle Schritte befolgt, so ist deine Gemüsebeet-Planung abgeschlossen und du kannst mit dem eigentlichen Gärtnern loslegen. Vor allem am Anfang ist es gar keine leichte Aufgabe, einen Anbauplan-Gemüsebeet zu erstellen. Nicht verzweifeln! Dein erster Plan muss nicht perfekt sein. Falls dir zum Beispiel die Planung von Vor-, Haupt- und Nachkulturen zu kompliziert erscheint, kannst du dich selbstverständlich auch auf den Anbau einer oder mehrerer Hauptkulturen beschränken.

Damit du dir eine bessere Vorstellung von einem fertigen Gemüsebeet-Anbauplan machen kannst, haben wir dir einen Beispiel-Anbauplan zusammengestellt, der natürlich nach deinen Wünschen ergänzt oder verändert werden kann. Der Plan orientiert sich an der obenstehenden Beispielliste.

Wenn du soweit alles geplant hast, kannst du Gemüsesamen kaufen, z.B. im Fachhandel. Auch online kannst du Gemüsesamen bestellen. Wichtig ist, dass du auf eine gute Qualiät des Gemüsesaatgutes achtest – so gelingt auch eine erfolgreiche Ernte!