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Unterschlupf für gefiederte Freunde

Nistkasten/Vogelhaus bauen

Vogelhaus bauen: Bauanleitung mit Tipps zu Standort, Materialwahl und Co.

Naturnahe Gärten werden immer seltener. Damit haben es auch viele Vogelarten zunehmend schwer, geeignete Nistplätze zu finden. Bäume, Sträucher und Hecken, die sich in naturnahen Gärten finden, dienen den Vögeln als Verstecke. Auch finden sie hier ausreichend Nahrung in Form von Früchten und Insekten. Besonders Höhlenbrüter wie die Meise, die in geschlossenen Höhlen brüten, leiden unter dem Mangel an geeigneten Nistplätzen. Daher kannst du die Vögel mit dem Anbringen eines Nistkastens bzw. Vogelhäuschens effektiv unterstützen.

Ein Nistkasten ist mit wenigen Mitteln selbstgebaut oder kann im Fachhandel erworben werden. Die Auswahl an fertigen Vogelhäuschen ist riesig, allerdings gibt es erhebliche Qualitätsunterschiede. Nicht jedes Vogelhäuschen erfüllt seinen Zweck. Beim Kauf sollte daher nicht nur auf die Optik, sondern in erster Linie auf die Funktionalität geachtet werden.

Von einem Vogelhäuschen profitieren nicht nur die Vögel. Einerseits ist das bunte Treiben besonders in der Brutzeit interessant zu beobachten. Andererseits sind Vögel ideale Schädlingsbekämpfer. In der Brutsaison fängt ein Vogelpaar bis zu 8.000 Raupen am Tag, um seine Jungen zu versorgen. Somit machen sich Vögel in deinem Garten durchaus nützlich.

Das Wichtigste im Überblick für deine Nistkästen im eigenen Garten

Ein Vogelhaus online kaufen ist schnell gemacht – aber ein selbstgebautes Vogelhaus macht am Ende viel mehr her! Unabhängig davon, ob du das Vogelhaus selber baust oder kaufst, gibt es ein paar grundlegende Hinweise, die du berücksichtigen solltest. Schließlich soll das Vogelhäuschen nicht nur gut aussehen, sondern von den Vögeln als Nistplatz angenommen werden.

  • Vögel suchen sich ihr Nistmaterial selbst. Lege also kein Stroh, Sägemehl oder ähnliches in den Nistkasten.
  • Ein ruhiger und geschützter Nistplatz ist wichtig. Deswegen solltest du das Vogelhaus während der Brutzeit nicht mehr öffnen oder umsetzen. Am besten bleiben die Vögel ungestört.
  • Nachdem Höhlenbrüter im Spätsommer das Nest verlassen haben, solltest du das Vogelhäuschen reinigen. Entferne altes Nistmaterial, da Parasiten wie Zecken oder Flöhe darin leben könnten. Trage dabei Handschuhe. Auf chemische Reinigungsmittel oder Insektizide solltest du verzichten. Die Vögel würden den Nistkasten danach nicht mehr nutzen.
  • Bei Halbhöhlenbrütern, die in halboffenen Nistkästen brüten, empfiehlt es sich den Nistkasten mehrmals im Sommer zu reinigen. Denn diese Arten brüten innerhalb einer Brutsaison mehrmals.
  • Falls das Vogelhäuschen über zwei Sommer nicht als Nistplatz genutzt wurde, solltest du den Standort wechseln.
  • Nicht nur Vögel nutzen die Nistkästen als Unterschlupf. Auch Schlafmäuse wie der Siebenschläfer, die immer seltener werden, überwintern manchmal in den Nistkästen. Deshalb sollte das Vogelhäuschen auch ab Oktober ungestört und geschlossen bleiben.

Den richtigen Standort für das Vogelhaus wählen

Der richtige Standort ist das A und O. Andernfalls wird der Nistkasten von den Vögeln eventuell nicht angenommen. Grundsätzlich gilt:

  • Wähle einen ruhigen Ort, der für Nesträuber wie Katzen unzugänglich ist.
  • Der Nistkasten muss vor Regen, Wind und zu viel Sonne geschützt sein. Ein halbschattiger Standort ist ideal.
  • Das Einflugloch sollte nach Norden, Nordosten oder Osten ausgerichtet sein.
  • Ein Gebüsch in der Nähe ist optimal, da es den Jungvögeln bei ersten Flugversuchen als Start- und Landebahn dienen kann.
  • Hänge den Nistkasten schon im Herbst auf, damit die Tiere ihn als Winterquartier nutzen können.
  • Es gibt zwei Arten von Nistkästen – geschlossen und halboffen.
    • Die geschlossenen Nistkästen werden von Höhlenbrütern genutzt, Halbhöhlenbrüter bevorzugen die halboffene Variante.
    • Ein geschlossener Nistkasten wird ein einer Höhe von 2 bis 4 m aufgehängt.
    • Ein halboffener Nistkasten wird idealerweise unter einem Hausdach oder einem Vorsprung platziert. Dort ist er gut vor Regen, Wind und Sonneneinstrahlung geschützt, was aufgrund der offenen Bauweise wichtig ist. Zusätzlichen Schutz bieten auch Kletterpflanzen, die teilweise über die Nistkästen ranken.

Materialkunde für dein selbstgebautes Vogelhaus: Holz richtig auswählen

Vogelhaus bauen / Vogelhaus selber machen

Es ist wichtig, beim Vogelhausbau die passende Holzart zu wählen.

Beim Bau eines Nistkastens sollten Bretter aus ungehobeltem Massivholz zum Einsatz kommen. Besonders gut geeignete Holzarten sind Eiche, Robinie, Lärche oder Kiefer. Als Alternative kann auch Fichten- oder Tannenholz verwendet werden. Ungeeignet ist Buche sowie Sperrholz und Spanplatten, da diese nicht witterungsbeständig sind. Wer Holzreste in der richtigen Größe zur Verfügung hat, kann diese wiederverwenden. Achte darauf, nur unbehandeltes Holz zu benutzen. Chemische Holzschutzmittel können schädlich für die Tiere sein. Um das Holz vor Witterungseinflüssen zu schützen, können handelsübliches Leinöl oder umweltfreundliche Farben bzw. Lacke verwendet werden.

Bevor die Bretter zusammengesetzt werden, ist es sinnvoll, ein paar Kerben in die Innenseiten zu schlagen. Dazu nimmst du einfach einen Schraubendreher. Die Kerben helfen den Vögeln sich festzukrallen. Vor allem unterhalb des Einfluglochs sollten innen ein paar Kerben ins Holz geschlagen werden.

Vogelhaus selber bauen statt Vogelhaus kaufen – für jede Vogelart den passenden Unterschlupf herstellen

Es gibt keine bestimmten Maße für Nistkästen, damit diese universell für jede Vogelart geeignet sind. Manche Vögel benötigen zum Beispiel größere Einflugöffnungen als andere. Für Höhlenbrüter wie Meisen kommt ein geschlossener Nistkasten in Frage. Amseln hingegen brauchen einen halboffenen Nistkasten. Im Folgenden stellen wir dir eine Anleitung für einen geschlossenen und einen halboffenen Nistkasten vor.

Geschlossener Nistkasten bauen

Die folgende Anleitung bezieht sich auf einen geschlossenen Nistkasten für Meisen und andere Höhlenbrüter. Der Nistkasten hat ein schräg nach vorne abfallendes Dach und eine Vorderseite, die wie eine Klappe geöffnet werden kann.

Falls der Nistkasten für andere Höhlenbrüter geeignet sein soll, muss die Gesamtgröße und die Größe des Einfluglochs angepasst werden. Der Feldsperling braucht z.B. ein mindestens 35 mm großes Einflugloch und ein Star mindestens 45 mm. Es ist sehr zu empfehlen unterschiedlich große Nistkästen für verschiedene Arten aufzuhängen, wenn dies möglich ist.

Du benötigst

Bretter aus unbehandeltem Holz, 2 cm stark, mit folgenden Abmessungen:

  • Seitenwände: 2 Bretter mit unterschiedlichen Seitenlängen wie ein Trapez: eine Seite ist 23 cm hoch, die andere Seite 27 cm, die Tiefe beträgt 16 cm
  • Bodenplatte: 14 x 14 cm
  • Dachplatte: 20 x 20 cm
  • Rückwand: 27 x 18 cm
  • Vorderseite: 23 x 14 cm
  • Eine Holzleiste zum Aufhängen
  • Bohraufsatz zum Bohren des Einfluglochs
  • Holzschrauben, Senkkopf
  • Nägel

Vorgehensweise

  1. Schraube die Seitenwände an die Bodenplatte, sodass die kürzere Seite nach vorne zeigt. Schraube dann die Rückwand fest.
  2. Bohre das Einflugloch. Für Meisen sollte das Loch einen Durchmesser von 2,8 cm betragen und 6 cm unterhalb des oberen Rands liegen.
  3. Die Vorderseite wird nur oben mit zwei Nägeln befestigt, damit sie sich nach oben aufklappen lässt. Das erleichtert dir die Reinigung.
  4. Im nächsten Schritt wird das Dach angebracht. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass an beiden Seiten und vorne ein Rand übersteht. Vor allem das Einflugloch soll vor Regen geschützt sein. Auf der Rückseite schließt das Dach bündig ab, da der Kasten so leichter zu befestigen ist.
  5. Zum Schluss wird auf der Rückseite eine Holzleiste angebracht, die als Aufhängung dient.

Halboffenen Nistkasten bauen

Wenn in einem Garten ein Vogelhaus hängt, handelt es sich meist um einen geschlossenen Nistkasten. Etwas seltener sind halboffene Nistkästen. Diese bieten Halbhöhlenbrüter wie der Amsel, dem Rotkehlchen oder dem Gartenrotschwanz einen Nistplatz. Ein halboffener Nistkasten hat keine geschlossene Vorderseite, sondern nur ein schmales Brett, damit kein Nistmaterial herausfällt.

Wenn du einen halboffenen Nistkasten bauen möchtest, kannst du dich an den Maßen und dem Aufbau des geschlossenen Nistkastens orientieren. Anstelle der Klappe an der Vorderseite verwendest du ein schmales Brett, welches du am unteren Rand festschraubst. Die Dachplatte sollte etwas länger sein als beim geschlossenen Nistkasten, damit ein breiter Dachüberstand entsteht. So ist das halboffene Nest besser vor Regen und Wind geschützt.

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