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Gemüsebeet vorbereiten
Die ersten Schritte zum Gemüseanbau: So kannst du dein Gemüsebeet vorbereiten
Gemüse im eigenen Garten anbauen – das ist unkomplizierter als du es dir vielleicht vorstellst und gelingt garantiert auch Gartenneulingen. Ein Gemüsebeet erfordert vor allem eins: Eine gute Vorbereitung.
Dein Gemüsebeet planen: Vom richtigen Standort bis hin zur Beetgestaltung
Zu dieser Vorbereitung gehört nicht nur die Wahl des Standortes und das Festlegen der Beetgröße sondern auch ein Gemüsebeet-Anbauplan, die Bestimmung des Bodentyps und die Bodenverbesserung. Was du machen kannst, um deine Beete optimal für einen erfolgreichen Gemüseanbau vorzubereiten, erfährst du hier.
Standort wählen: Sonne oder Halbschatten?
Der wohl wichtigste Faktor bei der Standortwahl ist die Sonneneinstrahlung. Beobachte einmal genau, in welche Bereichen deines Garten viel Sonne gelangt, wo Schatten zu finden ist und wie sich diese Punkte im Tagesverlauf verändern.
Die Wahl des Standorts ist deshalb so wichtig, weil du damit von Anfang an festlegst, welche Gemüsesorten in deinem Beet wachsen sollen. Manche Gemüsesorten brauchen sehr viel Sonne, andere Sorten kommen auch mit Halbschatten gut zurecht. Bevor du einen Standort auswählst, solltest du dir also zumindest grob überlegen, welche Sorten du anpflanzen möchtest.
Welcher Standort für welches Gemüse?
Sonniger Standort
- Bei einem sonnigen Standort wird von gut 4-8 Stunden voller Sonne in diesem Bereich ausgegangen.
- geeignete Gemüsesorten: Tomaten, Gurken, Bohnen, Paprika, Mais, Karotten etc.
- Bedenke: sehr sonnige Beete (6-8 Stunden/Tag) brauchen viel Wasser und die Gefahr der Austrocknung ist vor allem im Hochsommer groß.
Halbschattiger Standort
- Bei einem halbschattigen Standort wird von bis zu 4 Stunden Sonne am Tag in diesem Bereich ausgegangen
- geeignete Gemüsesorten: Blatt – und Pflücksalate, Mangold, Spinat, Blumenkohl, Lauch, etc.
- Bedenke: Halbschatten bedeutet nicht, dass das Beet zur Hälfte im Schatten liegt. Halbschatten bedeutet, dass im Tagesverlauf bis zu vier Stunden die Sonne in diesem Bereich scheint.
Vollschatten
- Vollschattigen Standort bekommen praktisch keine Sonneneinstrahlung. Ein solcher Bereich ist im Regelfall nicht geeignet für den Gemüseanbau.
Größe festlegen: Wie viel Platz braucht mein Gemüse?
Nachdem du einen geeigneten Standort ausgewählt hast, solltest du die Größe deiner Gemüsebeete festlegen. Bei Flachbeeten gilt:
- Faustregel Beetgröße: Ein einzelnes Gemüsebeet kann bestenfalls eine Breite von 1,20 m haben. Bei dieser Größe kommst du zum Unkrautjäten und Ernten von beiden Seiten gut an die Pflanzen heran und läufst nicht Gefahr einzelne Pflänzchen zu zertreten.
- Platz zwischen den Pflanzen einplanen: Zusätzlich musst du bedenken, dass du zwischen den einzelnen Beeten Platz zum Laufen brauchst: Hier kannst du mit einem Abstand von 30-50 cm planen.
Bei Hochbeeten sollte die Menge an Pflanzen an die Größe des Beetes angepasst werden. Wenn du dir eine bestimmte Anzahl an Kulturen wünscht, solltest du dir die passende Hochbeetgröße kaufen oder beim Bau einplanen.
Beete schön gestalten
Die Gesamtfläche und Fläche der einzelnen Beete stehen fest. Wenn du magst, legst du zusätzlich Wert auf die Gestaltung deiner Anbauflächen. Denn auch wenn es Nutzgarten heißt: Schön aussehen kann natürlich auch ein Gemüsegarten!
- Beetumrandung: Bei der Beetumrandung sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt und je nach deinem Geschmack kannst du deine Beete z.B. mit Pflanzen, Holz, Stein, Metall oder Kunststoff umranden. Mehr zum Thema Beetumrandung findest du hier: Beetumrandung für deinen Gemüsegarten
- Hochbeet anlegen: Richtig angelegt und gepflegt lassen sich im Hochbeet in puncto Bodenqualität optimale Bedingungen für die Pflanzen schaffen. Auch optisch machen Hochbeete einiges her. Hier findest du alles rund ums Hochbeet: Wissenswertes zum Thema Hochbeet
Gute Planung ist die halbe Miete: Der Gemüsebeet-Anbauplan
Bei Auswahl und Anordnung der einzelnen Gemüsesorten in den Beeten gibt es einiges zu beachten. Denn während manche Gemüsearten sich mit anderen optimal ergänzen, gibt es auch Kombinationen, die du besser vermeiden solltest. Außerdem lässt sich die zur Verfügung stehende Fläche viel effizienter nutzen, wenn du die Wachstumszeiten der Gemüsearten einkalkulierst. Bei geschickter Planung kannst du so in ein und demselben Beet z.B. im Frühjahr Spinat und im Sommer Möhren ernten. Näheres erfährst du in unserem Text zum Thema „Fruchtfolgen“.
Hast du dich für die Gemüsesorten entschieden, so hilft der Gemüse-Anbauplan dir auch bei der Fragen wie: „Wie viele Pflanzen passen in mein Beet?“ und „Wie viel Saatgut benötige ich?“.
Auf einen Blick
Ein Gemüsebeet-Anbauplan legt fest…
- … welche Gemüsesorte in welchem Beet gepflanzt wird.
- … wann gepflanzt wird.
- … wie viel Platz die einzelnen Sorten benötigen.
- … wie viel Saatgut gebraucht wird.
Für Gartenneulinge mag so ein Gemüsebeet-Anbauplan erstmal überfordernd wirken, aber es ist kein Hexenwerk und mit den richtigen Tipps gelingt es dir garantiert. Ausführliche Erklärungen zum Thema Gemüsebeet-Anbauplan findest du hier.
Gemüsegarten vorbereiten: Los geht’s mit dem Boden
Die Planungsphase ist abgeschlossen. Jetzt kannst du mit der Vorbereitung deines Gemüsegartens beginnen. Was du für die Vorbereitung wissen musst, erfährst du jetzt Schritt für Schritt.
Schritt 1: Den Bodentyp bestimmen
Für optimales Wachstum und einen Ernteerfolg brauchen die Pflanzen vor allem einen guten Boden. Dazu solltest du wissen, welche Bodentypen es gibt.
Allgemein wird zwischen drei unterschiedlichen Bodentypen unterschieden:
- Sandboden
- Lehmboden
- Tonboden
Um zu bestimmen, um welchen Bodentyp es sich in deinem Garten handelt, nimmst du einfach eine Handvoll Erde und drückst sie zu einer Kugel zusammen. Aus dieser Kugel versuchst du eine Rolle oder einen Strang zu formen. Je nachdem ob dies gelingt, hast du es mit Sand-, Lehm- oder Tonboden zu tun.
Bodentyp | Erkennungsmerkmal |
Sandboden | Nicht formbar, zerfällt beim Zusammendrücken, krümelige Struktur |
Lehmboden | Gut formbar, hält die Form einigermaßen, fühlt sich glatt an |
Tonboden | Sehr gut formbar, klebrig, wird beim Reiben mit dem Finger glänzend |
Schritt 2: Den Boden vorbereiten
Eine gute Bodenvorbereitung ist die Grundvoraussetzung für gutes Pflanzenwachstum und eine ertragreiche Ernte. Daher solltest du bei diesem Punkt gründlich vorgehen.
Mit der Bodenvorbereitung beginnst du bestenfalls schon im Herbst, nachdem die Pflanzen ausgeblüht sind und das Beet geräumt wurde. Wichtig ist hierbei, dass der Boden für die Vorbereitung nicht zu nass sein darf und natürlich auch nicht gefroren.
Aber keine Sorge, wenn du den Boden nicht schon im Herbst vorbereiten konntest, kannst du dies auch im Frühjahr noch nachholen.
Es gibt zwei Methoden der Bodenverbesserung: Umgraben und tiefgründiges Lockern. Welche Methode geeignet ist hängt von deinem Bodentyp ab. Im Folgenden werden beide Methoden erklärt.
1. Das Umgraben
- Vorteil: effektive Lockerung des Bodens
- Nachteil: Luftarme Schichten werden an die Oberfläche gebracht, luftreiche Schichten werden vergraben. Dadurch ändert sich die Sauerstoffzufuhr, was für die Organismen in den jeweiligen Bodenschichten von Nachteil ist. Diese müssen sich erst wieder regenerieren und dieser Umstand kann das Pflanzenwachstum im Frühjahr hemmen.
- Geeignet für: Trotz der Nachteile sollten schwere Lehm- und Tonböden einmal jährlich –bestenfalls im Herbst – umgegraben werden, sodass eine Verdichtung verhindert wird. Wer seinen Lehm-/Tonboden verbessert, der kann nach einiger Zeit auf einen 2-Jahres-Ryhthmus umsteigen. Auch vor dem Anlegen eines neuen Beetes und bei Sandböden nach einer Zeit von 3-4 Jahren solltest du die Erde umgraben.
- Ungeeignet für: lockere Sandböden
- Vorgehensweise: Zuerst entfernst du alle gröberen Pflanzenreste. Nun stichst du mit dem Spaten am Rand des Beetes einen Graben aus. Dieser sollte so tief sein, wie dein Spaten. Die ausgehobenen Erdbrocken – auch Schollen genannt – legst du am Beetrand ab. Jetzt hebst du neben dem ersten einen zweiten Graben aus und füllst mit diesen Schollen den ersten Graben wieder auf. Achte darauf, die Schollen dabei einmal zu wenden, schließlich willst du die unteren Erdschichten nach oben befördern und umgekehrt. Zerkleinern musst du die Schollen nicht, dass passiert über den Winter von allein. So arbeitest du dich Stück für Stück durchs Beet.
2. tiefgründig Lockern
- Vorteil: schont die Organismen und stört das Bodenleben nicht
- Nachteil: etwas zeitaufwendiger, die ganz unteren Schichten werden nicht erreicht
- Geeignet für: Sandböden und sandige Lehmböden
- Ungeeignet für: sehr tonhaltige/ lehmhaltige Böden, die schnell verdichten und schwer sind
- Vorgehensweise: Du stichst mit einer Grabegabel tief in den Boden und rüttelst die Grabegabel hin und her. Diesen Vorgang wiederholst du mehrfach, am besten in Abständen von ca. 10 cm, bis dein ganzes Gemüsebeet gelockert ist. Im Anschluss wird der Boden nachbearbeitet. Dafür ziehst du mit einem Grubber oder Kultivator durch das Beet. So wird die Oberfläche nochmal gut gelockert und belüftet. Unkrautwurzeln müssen bei diesem Schritt gründlich entfernt werden.
- Hinweis: Wenn du das Lockern im Herbst vornimmst, ist es sinnvoll den Boden vor Frost zu schützen. Nach dem Lockern der Oberfläche arbeitest du Humus ein und bedeckst den Boden anschließend mit einer Schicht aus organischem Material, wie z.B. Laub, Rasenschnitt, Stroh, etc. Dieser Vorgang heißt Mulchen, schützt vor Kälte und gibt dem Boden Nährstoffe. Sei aber nicht zu großzügig mit der Menge, sonst bekommst du Besuch von Mäusen, die sich im Laub sehr wohl fühlen.
Den Boden gezielt verbessern
Zur Vorbereitung gehört auch die Bodenverbesserung. Wenn du weißt welchen Bodentyp dein Garten aufweist, kannst du den Boden gezielt verbessern, um seine Eigenschaften zu optimieren.
Grundsätzlich gilt, dass ein gut gelockerter Boden für das Pflanzenwachstum enorm wichtig ist. Die Wurzeln können sich in lockeren Böden gut entwickeln, Wasser versickert besser, kann von den Wurzeln gut aufgenommen werden und die Gefahr von Staunässe wird reduziert. Insofern sind sandige Böden den tonhaltigen vorzuziehen. Ein zu sandiger Boden speichert allerdings auch schlechter Nährstoffe. Für das Pflanzenwachstum optimal sind Lehmböden, die eine gute Mischung auf Sand, Ton und anderen Bestandteilen aufweisen. Wenn du in deinem Garten keinen solchen Lehmboden vorfindest, lassen sich Sand- und Tonböden auch gut verbessern.
Die folgende Tabelle zeigt dir auf einen Blick, welcher Bodentyp auf welche Weise verbessert werden kann:
Bodentyp | Eigenschaften | Was wird verbessert? | Wie? | Wann? |
Sandboden (leichter Boden) |
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Frühjahr |
Lehm- und Tonboden (mittelschwerer/ schwerer Boden, je tonhaltiger desto schwerer) |
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Frühjahr |
Bodenverbesserung: Vorgehensweise
Wenn du die Bodenvorbereitung schon im Herbst erledigt hast, musst du beim Gemüsebeet vorbereiten im Frühjahr nur nochmal oberflächlich die Erde mit einem Grubber oder auch Rechen auflockern.
Im Frühjahr wird ebenfalls der Boden verbessert. Falls du die Bodenvorbereitung nicht im Herbst erledigt hast, dann hole diese nach bevor du die Maßnahmen zur Bodenverbesserung unternimmst.
So geht’s
- Boden oberflächlich auflockern. Wichtig: Alle Unkrautwurzeln gründlich entfernen.
- Wenn nötig, Stoffe zur Auflockerung, verbesserten Wasserspeicherung, etc. gründlich einarbeiten.
- Verteile Kompost oder Humus auf dem Beet (ca. 1 cm hoch) und arbeite dieses mit dem Rechen ein. Auch während der Pflanzzeit kann regelmäßig Humus auf dem Beet verteilt werden. Dies ist besonders bei Sandböden wichtig.
Die Qual der Wahl: Welche Erde ist für ein Gemüsebeet geeignet?
Nachdem du die Bodenvorbereitung und -verbesserung erledigt ist, stellt sich noch die Frage nach der richtigen Gemüsebeet-Erde. Die riesige Auswahl und unterschiedliche Bezeichnungen machen es für Einsteiger oftmals schwer die richtige Wahl zu treffen. Von Pflanzenerde, über Kompost bis hin zu Spezialerde – es gibt fast nichts, was es nicht gibt. Worauf solltest du wirklich achten?
Die meisten Substrate, die im Handel erhältlich sind, sind für Töpfe, Kübel und Balkonkästen gedacht. Für das eigene Gemüsebeet braucht es in der Regel keine Blumen- oder Spezialerde. Was du brauchst ist Kompost bzw. Komposterde und eventuell Anzuchterde, wenn du im Frühjahr Pflanzen vorziehen möchtest.
Wie schon zuvor erwähnt ist Kompost der Hauptakteur bei der Bodenverbesserung. Die wenigsten Gartenfreunde sind mit mittelschwerem, leicht krümeligen Lehmboden gesegnet, sondern haben Sand- oder Tonböden. Durch die Einarbeitung von Kompost wird der Boden verbessert und du brauchst keine zusätzliche Erde aus dem Handel zu kaufen.
Kompost lässt sich entweder selbst herstellen oder im Handel kaufen. Es gibt viele unterschiedliche Bezeichnungen dafür. Wenn du keine Komposterde findest, schau doch einmal nach Pflanzen- oder Universalerde. Wichtig ist, dass die Erde Humus enthalten muss, denn darin stecken die wertvollen Nährstoffe. Teilweise kann Kompost bei Recyclinghöfen recht günstig erworben werden.
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