Kübel bepflanzen leicht gemacht: So gedeiht Blumen, Kräuter und Gemüse in deinem Topfgarten

Nicht jeder hat einen riesigen Garten zur Verfügung, der nach Herzenslust bepflanzt werden kann. Doch auch mit begrenztem Platz lassen sich gärtnerische Ideen verwirklichen. Ob Balkon, Terrasse oder auch nur die Fensterbank – viele Pflanzen gedeihen auch in Gefäßkultur hervorragend. Hier erfährst du, was du beachten musst, um Balkon oder Terrasse mit Kübelpflanzen in einen üppig wachsenden Topfgarten zu verwandeln.

Mit Kübelpflanzen Terrasse und Balkon verschönern – Besonderheiten bei der Gefäßkultur

Pflanzen, die in Kübeln kultiviert werden, brauchen andere Pflege, als Pflanzen in einem Flachbeet.

Wenn du Pflanzen im Topf anbaust, solltest du für eine erfolgreiche Kultur einige Punkte beachten.

• Wurzeltiefe beachten: Wenn du Kübel-Pflanzen einpflanzt, dann achte darauf, ob es sich um tief- oder flachwurzelnde Pflanzen handelt. Rosen beispielsweise benötigen aufgrund ihrer langen Wurzeln besonders tiefe Gefäße.
• Ausreichende Bewässerung: Topfpflanzen können sich kein Wasser aus tieferen Erdschichten holen und müssen darum, besonders im Sommer, häufiger gegossen werden.
• Abflussmöglichkeit schaffen: Umgekehrt droht für Kübelpflanzen die Gefahr von Staunässe, falls sie einmal zu viel Wasser auf einmal bekommen. Dagegen hilft es, die Löcher im Boden von Pflanzgefäßen mit Tonscherben abzudecken, damit sie nicht verstopfen. Noch besser ist eine Drainageschicht aus Blähton unter der Blumenerde.
• Platz zum Entfalten: Achte darauf, deine Pflanzgefäße nicht zu eng zu bepflanzen. Ohne den nötigen Platz behindern sich die Pflanzen gegenseitig beim Wachsen.
• Genug Nährstoffe: Die Erde im Topf kann wachstumsförderliche Nährstoffe schlecht speichern. Daher ist es sinnvoll, Kübel-Blumen und Kübel-Gemüse beim Wachsen mit Düngestäbchen oder Flüssigdünger zu unterstützen. Frische Kübelpflanzenerde ist allerdings oft bereits mit Dünger angereichert. Beginne daher mit dem Düngen erst nach etwa sechs Wochen.
• Saubere Gefäße verwenden: Wenn du Kübel und Töpfe wiederverwendest, dann säubere sie vor dem erneuten Bepflanzen gründlich mit einer Bürste und Reinigungsmittel. So verhinderst du, dass eventuelle Keime und Schädlinge die neue Pflanze befallen.

Kübelpflanzen an sonnigen Standorten wie Süd-Terrassen oder Süd-Balkonen

Auch wenn alle Pflanzen viel Licht zum Wachsen benötigen, ist ein Standort in praller Sonne für einige Pflanzen zu viel des Guten. Wenn dein Balkon oder deine Terrasse nach Süden zeigen und wenig Schatten entsteht, solltest da daher bei der Auswahl der Pflanzen berücksichtigen, wie gut sie Sonne und Trockenheit vertragen.

Geeignete Kübelpflanzen für eine Terrasse mit voller Sonne sind beispielsweise Oleander oder Sommerflieder. Auch Oliven- und Zitronenbäumchen sind an Trockenheit gewöhnt und gedeihen in der Sonne. Derlei exotische Gewächse sind allerdings nicht winterhart. Denke daher daran, ihnen zum Überwintern ein frostfreies Quartier im Haus zu bereiten.

Auch mediterrane Kräuter und Sukkulente sind hervorragende Kandidaten für Topfpflanzen an sonnigen Standorten. Sie sind pflegeleicht und müssen auch bei großer Hitze nicht ständig bewässert werden.

Wenn du es allerdings gern bunter haben möchtest, dann kannst du deinen Balkon oder die Terrasse beispielsweise mit Geranien, Petunien und Zauberglöckchen schmücken. Diese Blumen, ebenso wie wärmebedürftige Gemüsesorten, die du auch in Gefäßen heranziehen kannst, brauchen allerdings sehr viel Wasser, wenn es heiß ist. An besonders trockenen Tagen empfiehlt es sich, mehrmals am Tag zu gießen.

Welche Kübelpflanzen Sonne bevorzugen

Kübelpflanzen für Schatten und Halbschatten

Hortensien sind für schattige Standorte geeignet.

Auch an schattigen Standorten kann die richtige Auswahl an Topfpflanzen für bunte Blütenpracht sorgen. Sehr beliebte und pflegeleichte Blumen für schattige Balkone sind etwa Begonien oder Fleißige Lieschen. Sie fühlen sich im Schatten viel wohler als in der Sonne und müssen im Sommer auch nicht so häufig gegossen werden, da die Erde nicht so schnell austrocknet.

Blühende Kübelpflanzen wie Bauern-Hortensie und Engelstrompete können ebenfalls Farbe auf schattige Balkone bringen. Noch besser eignen sie sich jedoch für die Terrasse, da sie in großen Gefäßen sehr ausladend wachsen können.

Sogar einige Gemüse- und Kräutersorten kannst du erfolgreich an schattigen Standorten kultivieren. Besonders gut gedeihen im Schatten zum Beispiel Bärlauch, Radieschen und Pflücksalat. Bei manchen Sorten solltest du allerdings darauf achten, dass das Pflanzgefäß tief genug ist. Erbsen brauchen zum Beispiel Gefäße mit mindestens 40 cm Höhe. Salat und Radieschen lassen sich dagegen auch sehr gut in Balkonkästen ab 10 cm Höhe heranziehen.

Übersicht: Kübelpflanzen für schattige Standorte

Kübelpflanzen überwintern

Viele exotischere Topfpflanzen, die aus südlichen Regionen stammen, vertragen keinen Frost und verbringen den Winter daher am besten an einem frostfreien Ort im Haus. Oleander, Sternjasmin & Co. solltest du daher vor dem ersten Frost zum Beispiel ins Treppenhaus oder in einen hellen Kellerraum stellen. Ideal für die meisten Pflanzen ist eine Temperatur von 5 bis 10 °C.

Für viele Pflanzen ist es sinnvoll, sie vor dem Überwintern etwas zurückzuschneiden. Bei sehr schweren Kübelpflanzen nimmst du für den Transport in das Haus am besten Tragegurte oder eine Sackkarre zu Hilfe.

Denke daran, im Winterquartier der Pflanzen regelmäßig zu lüften und Laub und abgestorbene Pflanzenteile zu entfernen. Bei geringer Luftfeuchtigkeit im Raum, kannst du deine Kübelpflanzen auch ab und zu mit Wasser besprühen.

Ist die Kübelpflanzen winterhart? Dennoch geeigneten Kälteschutz wählen!

Kübelpflanzen, die in unseren Gefilden heimisch sind, können den Winter über draußen bleiben, müssen aber gegen die Kälte warm eingepackt werden. Denn in Gefäßen sind die Wurzeln der Pflanzen nicht so gut geschützt wie im Boden und können schnell gefrieren.

Am wichtigsten ist es daher, den Kübel gut zu isolieren. Umwickle ihn dafür mit Vlies, Jute oder Luftpolsterfolie. Stelle die Pflanze außerdem auf eine Platte aus Holz oder Styropor, um sie vor Kälte aus dem Boden zu schützen. Zum Abschluss solltest du am besten auch die Erde im Kübel mit isolierendem Material bedecken, etwa mit Laub oder Fichtenzweigen.

Kübel mit Gräsern bepflanzen

Das Chinaschilf gehört zu den beliebtesten Ziergräsern.

Wenn du für einen besonderen Hingucker auf der Terrasse sorgen willst, dann bepflanze doch mal einen Kübel mit dekorativen Ziergräsern.

Gräser sind nicht nur pflegeleicht, sondern bieten mit ihrem unterschiedlichen Wuchs hübschen Samen- und Blütenständen und ungewöhnlichen Farben. Damit sind sie eine überaus vielseitige Balkon- oder Terrassenbepflanzung.

Je nach Geschmack kannst du zwischen niedrigen Bodendeckern und hohen, ausladenden Sorten wählen, die sich in ausreichend großen Gefäßen auch als Sichtschutz eignen. In Kombination mit Blumen oder Stauden machen Gräser ebenfalls eine gute Figur.

Beliebte Ziergräser-Sorten, die du in Kübeln anpflanzen kannst

• Seggen: Viele Seggen-Sorten eignen sich besonders gut für eine Gefäßkultur. Die weißgerandeten oder hellgrünen Blätter von Breitblatt-Segge oder steifer Segge verschönern Kübelbepflanzungen mit frischer Farbenfreude.
• Schwarzer Schlangenbart: Das niedrige Gras setzt mit seinen fast schwarzen Blättern und hellvioletten Blüten einen besonderen Akzent im Balkonkasten oder auf der Terrasse.
• Japanisches Blutgras: Mit seinen roten Spitzen sind die Blätter des Japanischen Blutgrases besonders dekorativ. Bis zum Herbst färben sich die Blätter komplett rot.
• Blauschwingel: Ebenfalls für Farbe im Kübel sorgt der immergrüne Blau-Schwingel. Seine Farbpalette reicht von Graugrün bis zu Silberblau und darüber hinaus bildet er kleine blaue Blüten aus.
• Chinaschilf: Besonderen Eindruck schinden die verschiedenen, hoch wachsenden Chinaschilf-Sorten. Sie brauchen aber auch dementsprechend große Gefäße.
• Japangras: Die Kuppelform des goldgelben, langsam wachsenden Japangrases kommt gut in hohen Gefäßen zur Geltung. Im Herbst färben sich seine Blätter häufig rot.