Igel beim Überwintern unterstützen
Igelhaus bauen
Igelfutterhaus oder Igelhaus bauen: Bauanleitungen mit Tipps zu Standort, Material und Co.
In der kalten Jahreszeit halten Igel für mehrere Monate Winterschlaf. Sie fressen sich Fettreserven zum Überwintern an und suchen sich einen geschützten Unterschlupf. Leider gibt es immer weniger naturnahe Gärten, so dass Igel zunehmend Schwierigkeiten haben, geeignete Winterquartiere zu finden. Hier kann du mit einem selbstgebauten Igelhaus Abhilfe schaffen. Ein Igelhaus, auch Igelburg oder Igelheim genannte, lässt sich leicht selber bauen oder du kannst ein Igelhaus kaufen, z.B. im Baumarkt.
Igel sind natürliche Fressfeinde von Schädlingen wie Schnecken und Raupen, die vor allem in deinem Gemüsegarten lästig sind. Mit einem Igel als Gartenbewohner ist dein Salat also vor Schnecken geschützt. Deswegen ist ein Igelhaus nicht nur für die Igel, sondern auch für dich als Gartenbesitzer sehr nützlich.
Wenn Igel überwintern sind Störungen unerwünscht
Während des Winterschlafs fahren die Igel ihre Körperfunktionen auf ein Minimum herunter, um Energie zu sparen. Es ist in dieser Zeit besonders wichtig, die Igel nicht aufzuwecken. Ein Erwachen aus dem Winterschlaf kostet Igel viel wertvolle Energie. Daher dürfen sie auf keinen Fall gestört oder berührt werden. Du solltest das Igelhaus deswegen im Winter weder umsetzen noch häufig nachsehen, ob es bewohnt ist. Ein Aufwachen würde den Igel wichtige Energie kosten, die er über den Winter zum Überleben braucht. Erst im April, wenn die Igel ihr Winterquartier verlassen haben, kannst du das Igelhaus öffnen. Dann ist es sogar sinnvoll die Igelburg zu öffnen und Stroh und Laub im Inneren zu entfernen, da sich Parasiten eingenistet haben könnten.
Wer ein Igelhäuschen bauen möchte, sollte den richtige Standort wählen
Bevor es mit dem eigentlichen Bau des Igelhäuschens losgehen kann, solltest du ein paar grundlegende Punkte zum Standort beachten:
- Der Standort für deine Igelburg muss ruhig und geschützt sein. Ideal sind schattige Plätze z.B. unter Sträuchern oder neben Hecken.
- Das Igelhaus darf nicht in einer Senke stehen. Wenn es regnet, muss das Wasser gut abfließen können. Es kann sonst sein, dass der Igel durchnässt und ihm zu kalt wird.
- Das Igelhaus so aufgestellt werden, dass Katzen und Hunde nicht in die Nähe gelangen können.
- Der Eingang sollte nach Süden oder Südosten zeigen.
Dein naturnahes Igelhaus: Bauanleitung für ein aufgeschichtetes Iglu
Im Fachhandel kannst du ein fertiges Igelhhaus kaufen. Allerdings ist eine selbstgebaute Igelhaus wesentlich günstiger und die Igel bevorzugen naturnahe, „natürliche“ Winterquartiere. Für ein Igelhaus benötigst du lediglich Naturmaterialien wie Gehölzschnitt, Reisig, Zweige, Rinde, Laub und Steine. Bei der naturnahen Variante schichtest du das Material anstatt es zu verbauen. Bei dieser Anleitung soll eine Art Iglu oder Höhle entstehen.
So baust du dein Igelhaus
- Als Schutz vor Nässe und Kälte von unten wird entweder eine Schicht Sand aufgeschichtet und verdichtet oder Bretter ausgelegt. Auch möglich ist eine Drainageschicht aus Sand und Kies.
- Jetzt wird gestapelt: Wichtig ist, dass der Eingang stabil und ca. 13 x 13 cm groß ist. Zum Schutz vor Witterung, sollte der Eingang nach Süden oder Südosten zeigen.
Schichte nach und nach Steine, Äste, Reisig, Rinde, etc. zu einem Iglu auf. Beachte beim Aufschichten, dass der Hohlraum des Iglus groß genug für einen Igel ist. Als Richtwert gilt, dass deine fertige Igelburg einen Durchmesser von etwa 80 cm haben sollte. - Bevor du das Iglu von oben abdeckst, muss noch der Innenraum hergerichtet werden. Dazu legst du großzügig Stroh und Laub aus, das den Igel vor Kälte schützt.
- Zum Schluss wird ein „Dach“ aus Zweigen aufgesetzt und zusätzlich eine dicke Schicht Laub auf dem Igelhaus verteilt.
Alternativen zum geschichteten Iglu: Igelhaus selber bauen im Komposthaufen, aus Obstkisten oder Totholz
Neben dem beschriebenen Igelhaus aus aufgeschichteten Zweigen, gibt es noch weitere Möglichkeiten dem Igel einen geeigneten Unterschlupf zu schaffen. Wenn du einen Komposthaufen im Garten hast, kannst du diesen als Igelquartier aufrüsten. Dazu wird ein Loch in die Verkleidung des Komposthaufens geschnitten. Zur Stabilisierung des Zugangs werden von innen Holzplatten an dem Loch angebracht.
Auch ein Haufen aus Laub oder Totholz kann mit einem Zugang aus Holzplatten versehen werden. Wichtig ist, dass der Eingang stabil und sicher ist.
Ebenfalls geeignet ist eine alte Obstkiste oder ähnliches. Indem ein Eingang hineingesägt wird und es anschließend mit Laub zugedeckt wird, entsteht ein Igelhaus.
Wenn du weder bauen noch schichten möchtest, kannst du im Fachhandel ein fertiges Igelhaus kaufen. Dieses muss dann lediglich noch mit Stroh oder Laub befüllt und aufgestellt werden.
Bei allen Behausungen gilt: Der Standort muss geschützt sein und es darf weder zu kalt noch zu warm im Igelhaus werden. Abgedeckt wird jedes Igelhaus mit einer Schicht Laub.
Igelfutterhaus bauen: Tipps zum Füttern von Igeln
In der Regel suchen sich Igel ihre Nahrung selbst und benötigen während des Winterschlafs kein Futter. Allerdings kann es aufgrund von wärmeren Temperaturen vorkommen, dass der Igel während des Winterschlafs erwacht. Da das Nahrungsangebot im Winter eher schlecht ist, kannst du etwas Futter für die Igel bereitstellen. Geeignet ist Trocken- oder Feuchtfutter mit hohem Fleischanteil für Katzen. Absolut ungeeignet sind Hundefutter, Milch, Speise- und Küchenabfälle, Nüsse und Obst. In jedem Fall solltest du eine Schale mit frischem Wasser dazu stellen.
Problematisch ist, dass nicht nur Igel sich über das Futter hermachen, sondern auch Katzen, Ratten oder andere Tiere angelockt werden. Um das zu verhindern, sollte das Futter in einem Igelfutterhaus bereitgestellt werden. Ein Igelfutterhaus ist eine Kombination aus Futter- und Schlafstelle.
Wichtig: Wechseln Futter und Wasser regelmäßig, damit dieses nicht schlecht wird.
So baust du ein Igelfutterhaus
Eine Holzkiste (oder ähnliches) wird durch eine Trennwand in zwei Kammern geteilt. So steht das Futter im Haus geschützt vor anderen Tieren. Wenn du dem Igel Futter anbieten möchtest, sollte das Haus ein abnehmbares Dach haben, damit es leicht gesäubert werden kann. Eine flache Schale mit Wasser kann auch ohne Futterhaus bereitgestellt werden. Wichtig ist bei dieser Kombination aus Futterplatz und Schlafmöglichkeit, dass du die Vorgaben zur Größe des Eingangs, Standort und Absicherung vor Kälte und Nässe einhälst, die wir die oben im Text beim Bau einer reinen Igelburg vorgestellt haben.