Küchenabfälle geruchlos kompostieren
Wurmkiste bauen
Wurmkiste bauen leicht gemacht: Bioabfälle auf kleiner Fläche kompostieren
Wer trotz wenig Platz seine Bioabfälle kompostieren möchte, für den ist eine Wurmkiste die ideale Lösung. Eine Wurmkiste oder Wurmbox funktioniert auf dieselbe Weise wie ein großer Kompost. Würmer und Bakterien zersetzen den Bioabfall in seine Grundbestandteile und es entsteht nährstoffreicher Humus. Dieser Wurmhumus kann beim Anpflanzen von Gemüse und Kräutern zum Einsatz kommen.
Wurmkisten bestehen meistens aus Holz und lassen sich sehr gut selbst bauen. Dank ihres kleinen Formats finden sie überall Platz. Vor allem für Kinder ist das bunte Treiben in einer Wurmkiste spannend zu beobachten.
Der richtige Standort für die Wurmkiste: Balkon oder Garten?
Der große Vorteil einer Wurmkiste ist, dass sie platzsparend ist. Somit kannst du sie auf einem kleinen Balkon, der Terrasse oder im Garten aufstellen. Wurmkisten können sogar in Innenräumen platziert werden, da sich bei der richtigen Verwendung keine unangenehmen Gerüche entwickeln. Der Inhalt riecht nur nach Waldboden.
Folgende Punkte sind bei der Standortwahl wichtig
- Die Wurmkiste sollte an einem geschützten Ort stehen und gut vor Nässe geschützt sein.
- Die Temperatur des Standortes sollte konstant sein, im Idealfall um die 20°C.
- Die Wurmbox sollte nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein.
- Auch Vollschatten ist nicht zu empfehlen, da die Kiste insbesondere im Winter zu kalt wird.
Das Wichtigste auf einen Blick in unserer Wurmkiste-Anleitung
Damit das Kompostieren in der Wurmkiste klappt, gibt es zwei grundlegende Punkte zu beachten:
- Besorge dir die richtigen Würmer
Für eine Wurmkiste braucht es keine Regenwürmer, sondern spezielle Kompostwürmer (Eisenia foetida, Eisenia andrei und Dendrobena veneta). Diese sind kleiner und haben einen rotgeringelten Körper. Im Handel gibt es fertige Wurmkisten meist inklusive der Würmer zu kaufen. Falls du deine Wurmkiste lieber selber bauen möchtest, erhältst du die Kompostwürmer auch bei unterschiedlichen Anbietern im Fachhandel oder Internet. - Füttere die Würmer mit den richtigen Bioabfällen
Nicht alles, was in die Biotonne gehört, kann gleichzeitig auch in der Wurmkiste entsorgt werden. Als Grundregel gilt: Tierischen Produkte und verarbeitetes Essen sollten nicht in der Box landen. Beachte, dass die Abfälle zerkleinert sind und so keine allzu großen Stücken in der Wurmkiste landen.
| Gut geeignet | Absolut ungeeignet |
| Obst- und Gemüsereste (Schalen, etc.) | Zitrusfrüchte |
| Kaffeesatz, Teebeutel | Fleisch |
| Eierschalen | Milchprodukte |
| Unkraut, Laub und Blumen | schimmelige Lebensmittel |
| Altpapier, Karton (kein Hochglanzpapier) | Reste von gekochten, gesalzenen oder anders verarbeiteten Lebensmitteln |
Wurmkiste für den Garten oder Balkon selber bauen statt Wurmkiste kaufen
Im Fachhandel gibt es fertige Wurmkisten oder Bausätze zum Zusammenbauen zu kaufen. Allerdings lässt sich eine Wurmkiste auch mit wenig Aufwand selbst bauen. Es empfiehlt sich zum Beispiel eine Größe von 40 x 40 x 60 cm zu wählen. Die Wurmkiste besteht aus zwei Kammern, die in der Mitte durch ein Gitter getrennt sind. Zuerst wird die eine Kammer befüllt. Sobald die Würmer die Abfälle in der Kammer zu Humus zersetzt haben, wird die zweite Kammer befüllt und der Wurmhumus kann entnommen werden.
Baue dir deinen eigenen Mini-Kompost – unser Wurmkiste-DIY
In einer Wurmkiste lassen sich Küchenabfälle geruchslos auf kleinstem Raum kompostieren.
Eine eigene Wurmkiste zu bauen ist auch für Menschen mit wenig handwerklichem Geschick normalerweise kein Problem. Die Materialien für die Kiste erhältst du im Fachhandel z.B Baumarkt. Kompostwürmer kaufen (meist inklusive Substrat) kannst du entweder online oder in Fachgeschäften.
Für den Bau einer Wurmkiste benötigst du
- 4 Holzbretter à 40 x 60 x 2 cm, unbehandelt für die Seitenwände
- 2 Holzbretter à 44 x 44 x 2 cm, unbehandelt für Boden und Deckel
- 6 Kanthölzer, unbehandelt, ca. 4 x 6 x 60 cm
- 28 Holzschrauben, Senkkopf, ca. 4-5 mm Länge
- 2 Scharniere
- 6 Holzschrauben, Senkkopf, ca. 2 mm Länge
- Hasendraht, ca. 40 x 60 cm
- Tackernägel und Tacker
So geht’s
- Zuerst werden zwei der Seitenwände mit den Kanthölzern verschraubt. Nimm dir zwei Kanthölzer und lege eine Seitenwand darauf. Ordne die Kanthölzer so an, dass sie an den beiden Längsseiten mit der Seitenwand bündig abschließen und schraube das Brett auf den Kanthölzern fest. Diesen Schritt wiederholst du mit einer weiteren Seitenwand.
- Ein drittes Kantholz wird mittig zwischen den beiden bereits verschraubten Kanthölzern angeschraubt. An diesem mittleren Kantholz wird später der Hasendraht befestigt. Auch diesen Schritt wiederholst du bei der zweiten Seitenwand.
- Jetzt hast du zwei Seitenwände mit jeweils drei Kanthölzern. Diese werden mit den zwei restlichen Seitenwänden zu einer Kiste verschraubt. Achte darauf, dass die Kanten bündig abschließen. Es ergibt sich ein Rechteck, wobei die Seiten mit den Kanthölzern sind einander gegenüber liegen.
- Schraube den Boden an die Holzkiste.
- Befestige den Hasendraht mit Tackernägeln an den beiden Kanthölzern in der Mitte, sodass zwei Kammern entstehen.
- Zum Schluss werden noch die Scharniere an einer Seite der Kiste angebracht und mit dem verbliebenen Holzbrett als Deckel verschraubt.
So befüllst du die Wurmkiste
Im Anschluss können die Würmer in die Kiste ziehen. Dafür legst du als unterste Schicht (ein paar Zentimeter dick) eingeweichtes Altpapier. Verwende hierfür bitte kein Hochglanzpapier, sondern unbedrucktes Papier oder Pappe. Auf die Papierschicht legst du die Würmer und das Substrat. Im Regelfall werden Würmer und Substrat zusammen verkauft. In den ersten Tagen werden die Würmer mit einer Kombination aus Bioabfällen und Substrat gefüttert. Achte darauf, zu Beginn nur kleine Mengen Bioabfall in die Kiste zu geben. Mit der Zeit kann die Abfallmenge gesteigert werden.
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